Wie du inzwischen weißt, begeistert mich das Improvisationstheater.
Doch woher kommt diese Faszination? In diesem Blogartikel möchte ich dich mitnehmen auf meine persönliche Reise in die Welt des Improtheaters.
Es war einmal…
Meine Begeisterung für Improvisationstheater wurde bereits in meiner Kindheit geweckt. Mit neun Jahren besuchte ich zusammen mit meiner Familie eine Silvestertagung. Drei Tage voller unterschiedlicher Workshops mit vielfältigen Menschen, die in einer großen Feier am Silvesterabend gipfelten. Am ersten Tag trat eine Improvisationstheatergruppe auf, die auch einen Workshop anbieten sollte. Sie griffen Vorschläge aus dem Publikum auf und erschufen spontan Szenen und Geschichten. Diese Fähigkeit, aus dem Nichts Szenen zu kreieren und das Publikum in kürzester Zeit zum Lachen zu bringen, hat mich sofort gefesselt. Lustig, kurzweilig und kreativ – ich wollte unbedingt an diesem Workshop teilnehmen.
Doch es sollte nicht sein…
Denn man durfte erst ab zwölf Jahren mitmachen. So landete ich stattdessen in der Theatergruppe für Kinder, wo ich als rappender Zwerg auftrat und den Satz sprach: „Hallo, mein Name der ist Pim, und ich bin der absolute King – yea.“ Großes Kino? Vielleicht nicht! Doch angeblich fanden es die Eltern „entzückend, süß und ganz toll.“ Dieses Erlebnis ist mir bis heute in Erinnerung geblieben, und die Freude am Theaterspielen war geweckt.
Endlich ergab sich die Möglichkeit
Glücklicherweise gab es an meiner weiterführenden Schule eine Theater-AG, und wie es das Schicksal wollte, wurde dort eine Improvisationstheatergruppe gegründet. Das war der Beginn meiner Leidenschaft und ein willkommener Kontrast zur leistungsgestützten Schullandschaft. Jede Probe war wie ein Kurzurlaub: lustig, befreiend und unbeschwert. Hier zählte nicht das Auswendiglernen oder die perfekte Umsetzung, sondern der Moment und die Interaktion mit anderen.
Ein Raum der Freiheit
Ein Freund sagte einmal, dass ich Improtheater spiele, um mir zumindest irgendwo das Scheitern zu erlauben. Und er hat recht. Im Improvisationstheater sind meine hohen Ansprüche kaum relevant, denn es gibt kein festgelegtes Ziel oder eine „richtige“ Lösung. Es bietet mir die Möglichkeit, mich ständig weiterzuentwickeln, ohne einem Idealbild folgen zu müssen. Für mich ist es ein Ort der Leichtigkeit, Authentizität und Toleranz.
Das ist das mit mir und dem Improtheater
Es begann mit einem rappenden Zwerg, und seitdem begleitet und entwickelt mich das Improtheater. Inzwischen trete ich nicht nur regelmäßig auf, sondern gebe selbst Workshops und Trainings und entfache bei anderen die gleiche Begeisterung. Improtheater vereint für mich viele wunderbare Aspekte. Es schenkt Freiheit, im Moment zu sein und spontan zu reagieren, ohne den Druck, perfekt sein zu müssen. Diese Leidenschaft zeigt mir immer wieder, wie schön es ist, sich auf das Unbekannte einzulassen.
Improvisationstheater ist inzwischen mehr als nur ein Hobby für mich; es ist ein wesentlicher Teil meines Lebens geworden. Es erinnert mich daran, die Kontrolle abzugeben und einfach im Hier und Jetzt zu sein. Diese Kunstform ist ein wunderbares Abenteuer, das ich jeder Person ans Herz legen kann, die neugierig auf das Leben und die vielen Geschichten ist, die es bereithält. Wenn du noch nie Improtheater ausprobiert hast, kann ich dir nur raten, es einmal zu versuchen. Wer weiß, welche unerwarteten Seiten du an dir entdecken wirst?