Gerade komme ich zurück von fünf Tagen Bildungsurlaub an der zauberhaften Akademie am See in Plön.
Der Titel: „Mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen auftreten“.
Und wie der Name schon sagt, ging es nicht nur ums Improtheater, sondern auch um Coaching-Impulse, Selbstreflexion – und ganz praktisch: um Körper und Stimme.
Impro war natürlich das Herzstück – ist ja auch mein Herzstück. 😉
Denn in der Improwelt lassen sich Dinge so spielerisch ausprobieren, die in anderen Kontexten schwerfallen – oder im Alltag gar nicht erst auftauchen.
Impro und Alltag – die Verbindung
Für mich zeigt sich die Brücke vor allem in drei Dingen – das wurde in der Woche auch wieder so schön deutlich:
• Im Moment sein – präsent bleiben, auch wenn Pläne kippen.
• Das Leben als Bühne sehen – mit Neugier und Humor auf Situationen schauen.
• Die eigene Regisseurin sein – bewusst entscheiden, wie ich handle. Wahrnehmen: Wofür stehe ich? Was will ich? Und erkennen: Es gibt immer mehrere Möglichkeiten.
Für manche zeigt sich das sofort, andere merken es erst später im Alltag, wenn sie plötzlich anders reagieren – leichter, klarer oder humorvoller.
Zwischen Begeisterung und Zweifel
Die Gruppe in Plön war wundervoll: offen, engagiert und voller Spielfreude.
Und doch blieb ein Satz hängen:
„Ich freue mich auf morgen – und gleichzeitig bin ich froh, dass der Tag vorbei ist. Denn ich weiß nicht, was mir das für meinen Alltag bringt.“
Kurz war ich versucht, mich angegriffen zu fühlen. Aber eigentlich zeigte mir meine Reaktion nur, wie wichtig mir der Punkt ist. Also Notiz an mich: Die Brücken zwischen Impro-Übung und Alltag, zwischen Spiel und Wirkung, dürfen noch sichtbarer werden.
Mehr möglich, als wir denken
Ein Teilnehmer brachte in dieser Woche ein Zitat von Viktor Frankl ein.
“Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.
In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.”
(Viktor Frankl)
Dieser Raum ist für mich next level:
ihn wahrzunehmen, zu merken – da gibt’s noch mehr Möglichkeiten.
Und dann: kurz innehalten. Atmen. Mal anders reagieren. Oder bewusst so wie immer.
Diesen Raum zu entdecken – und zu gestalten.
Manchmal reicht schon ein kleiner Moment, ein unerwarteter Impuls oder ein „quatschiges“ Spiel, um ihn zu bemerken.
Und das Coole ist, wenn Teilnehmende dann merken: Da geht noch mehr, als ich dachte.
Dann wird’s frei, selbstvertraut, klar – und ein kleines bisschen zauberhaft. ✨